In der Volkswirtschaft existiert entweder eine Inflation oder eine Deflation, wenn auch jeweils nur in einer leichten Form. Beide Begriffe stehen sich also konträr gegenüber. Handelt es sich bei der Inflation bei anhaltend steigenden Preisen um eine Entwertung des Geldes, verlieren bei der Deflation die Produkte und Dienstleistungen ihren Wert, indem die Preise sinken. Produkte wie alltägliche Lebensmittel werden über einen kontinuierlichen Zeitraum billiger und Investitionsgüter wie Immobilien erzielen weniger Profit.
Verursacht wird eine Deflation durch mangelnde Investitionen des Staates einerseits oder der Verbraucher andererseits. Entschließt sich der Staat Schulden abzubauen, spart er unnötige Finanzausgaben und gibt somit weniger Geld in Umlauf. Gleiches gilt für Privatpersonen, die aufgrund von Sparmaßnahmen weniger kaufen. Aufgrund sinkender Nachfrage, werden auch die Preise gesenkt mit dem Ziel, den Kauf wieder anzuregen. Folglich haben Unternehmen mehr Ausgaben als Einnahmen und es drohen Entlassungen bis hin zur Insolvenz.
Positiv wirkt sich eine Deflation auf Kreditanbieter aus, während Kreditnehmer schlecht dabei wegkommen. Kredite müssen mit Zinsen restlos abgezahlt werden, obgleich der Gegenwert dafür mitunter stark sinkt. Eine Immobilie beispielsweise ist nach Ende der Kreditlaufzeit erheblich weniger wert als zu Beginn und muss dennoch mit dem Einstiegspreis komplett beglichen werden. Kreditinstitute können hierbei satte Gewinne bei bereits bestehenden Krediten erzielen. Aber wenn der Leitzins wegen einer vorherigen Inflation sehr hoch ist, werden gegenwärtig weniger Kredite neu aufgenommen, da diese sehr teuer sind.
Der Weg aus der Deflation lässt sich nur über staatliches Eingreifen finden, indem die Geldmenge erhöht wird, um Kaufanreize zu bieten und die Nachfrage zu sichern.
Beispielhaft zu nennen für eine Deflation ist die Weltwirtschaftskrise in Deutschland von 1929 bis ca. 1933.