Staatsverschuldung einfach erklärt

In der Staatsverschuldung sind alle Rückstände als Bruttowert zusammengefasst, die ein Staat an Dritte schuldet. Die Schuldenquote berechnet sich dabei aus dem Verhältnis der Staatseinnahmen (Bruttoinlandsprodukt) zu den Staatsschulden, den Krediten, die der Staat neu aufnimmt, um alte Schulden zu begleichen. In Deutschland beträgt die Schuldenquote derzeit ca. 82 %. Ab einem Wert von 90 % wird es brenzlig, da die Einnahmen die Ausgaben allmählich nicht mehr decken können.

Mit der sinkenden Bonität nimmt aus mangelnder Rückzahlungsfähigkeit die Reihe der Investoren und Gläubiger ab, die ihr Geld für Kredite zur Verfügung stellen. Die zusätzlich steigenden Zinssätze führen rasant in einen Teufelskreis aus höherer Zinsverpflichtung bereits vorhandener Schulden sowie einem Mangel an Beschaffung neuen Kapitals zum Abbau der Schulden.

Dieser Verlust der Kreditwürdigkeit hat dann die Zahlungsunfähigkeit in Form des Staatsbankrotts zur Folge. Griechenland und Italien sind beispielhaft für eine zu hohe Schuldenquote, die nicht mehr aus eigener Kraft bewältigt werden kann.

Länder außerhalb der EU, die ihre eigene Währung besitzen und nicht dem Euro angehören, haben die Möglichkeit, mehr Geld in Umlauf zu bringen und die Schulden leichter zu begleichen. Aber die Erhöhung der Geldmenge führt gleichzeitig zum Verlust des Geldwertes und damit zur Inflation.

Kritiker der Staatsverschuldung bemängeln, dass die anhaltende Verschuldung automatisch der nächsten Generation in Form von Steuerzahlungen aufgebürdet wird. Aber andererseits, wenn der Staat versucht, die Schulden durch Sparmaßnahmen, z. Bsp. Kürzung von Sozialleistungen, zu verringern, reduziert sich zwangsweise auch das Einkommen der Bevölkerung, was wiederum weniger Geld in Umlauf bringt. Die sinkende Nachfrage nach Produkten führt zu rückläufigem Wirtschaftswachstum und damit zu weniger Steuereinnahmen des Staates. Eine Verringerung der Staatsschulden ist somit unmöglich.

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