Hedgefonds, Leerverkäufe und feindliche Übernahmen

Vom englischen Wort „hedging“ (= absichern) abgeleitet, wurden Hedgefonds anfänglich gegründet, um Investoren gegen spezielle Risiken abzusichern. Doch mittlerweile haben sich diese Investmentfonds wegen ihrer riskanten Anlagestrategie ins Gegenteil gekehrt und sich einen eher schlechten Ruf eingefangen. Spekulationen auf fallende Kurse oder der Verkauf von Wertpapieren, die sich gar nicht im Besitz des Verkäufers befinden, sondern nur auf Kredit geliehen sind, kennzeichnen diese so genannten Leerverkäufe.

Zum Schein wird dabei ein Überangebot spezieller Aktien dargestellt, was es jedoch in Wahrheit nicht ist. Ein schneller Kursverlust wird hiermit angestrebt, um die Aktien danach zum niedrigeren Preis und somit billiger kaufen zu können. Als Gewinn berechnet sich dabei die Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufpreis.

Hedgefonds sind sehr flexibel, da sie kaum rechtlichen Vorschriften unterliegen. Die überwiegend hohen Mindestanlagesummen gleichen sich gegen bessere Renditen als bei herkömmlichen Fonds aus. Denn Gewinne können völlig unabhängig von der Marktentwicklung auch über Kursverluste eingefahren werden.

Feindliche Übernahmen sind ein weiterer schwarzer Sektor im Aktienmarkt. Ziel ist es hierbei, in einem schleichenden Prozess die Mehrheit eines Unternehmens zu erwerben, ohne dabei dessen Management davon in Kenntnis zu setzen. Aktionären, die am Unternehmen teilhaben, werden höhere Kaufangebote, als der eigentliche Verkaufswert, unterbreitet, um diese zum Verkauf zu bewegen und somit die Aktienmehrheit zu übernehmen. Unternehmen mit vielen kleinen Aktionären sind schneller angreifbar für feindliche Übernahmen, wogegen sich Großaktionäre mit langfristigen Anlagezielen weniger zum Verkauf überreden lassen.

Verhindern lässt sich eine feindliche Übernahme oft nur durch eine Kapitalerhöhung oder eine Firmenerweiterung, die über einen Kredit finanziert wird, damit der Eindringling vermutlich das Interesse verliert. Außerdem besteht die Chance den eigenen Aktienkurs zu erhöhen, um den Kaufpreis in eine unfinanzierbare Höhe zu treiben.

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