Mit über 60 % gilt die duale Ausbildung in Deutschland als beliebteste Ausbildungsform der Jugendlichen mit Haupt- oder Realschulabschluss. Kennzeichnend hierfür ist die Kombination von schulischer Bildung und praktischer Ausbildung in einem Unternehmen.
Die schulische Ausbildung, die meist an Berufsschulen stattfindet, variiert von Bundesland zu Bundesland und natürlich auch zwischen den jeweiligen Berufen. Allgemeine Lerninhalte paaren sich mit themenspezifischen Schwerpunkten, die speziell auf den jeweiligen Beruf abgestimmt sind. Wöchentlich sind für den Unterricht ein bis zwei Tage (acht bis zwölf Stunden) vorgesehen oder er wird bis zu acht Wochen am Stück in der Berufsschule absolviert.
In der betrieblichen Ausbildung werden die praktischen Grundlagen des Berufs an drei bis vier Tagen wöchentlich in einem Betrieb erlernt und angewandt.
Während der durchschnittlich drei Jahre dauernden Ausbildung wird der Wissensstand in zwei Prüfungen kontrolliert und bestätigt. Anhand der Zwischenprüfung, die ca. in der Hälfte der Ausbildungszeit stattfindet, kann der Ausbildende seine aktuellen beruflichen Kenntnisse ermitteln.
Mitunter fließt dieses Ergebnis in die Endprüfung mit ein. Die Abschlussprüfung wird bundesweit schriftlich mit den gleichen Aufgaben durchgeführt und findet vor den Prüfungsausschüssen der Handwerkskammern oder Industrie- und Handelskammern statt. Bei Bestehen ist die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Bei erfolgloser Prüfung kann die Ausbildung per Antrag bis zum nächsten Prüfungstermin verlängert werden.
Die Ausbildungsvergütung bewegt sich zwischen 250 und 950 Euro im Monat, je nach Branche, Beruf und Ausbildungsbetrieb.
Für eine duale Ausbildung kann sich jeder bewerben. Manchmal erwarten die Ausbildungsbetriebe gewisse Mindestanforderungen in Form von guten Noten in einzelnen Fächern oder einen bestimmten Schulabschluss.
Problematisch an der dualen Ausbildung ist der Mangel an Ausbildungsplätzen. Sofern ein schulischer Ausbildungsplatz gefunden wurde, besteht nicht automatisch das Recht auf einen Platz in einem Ausbildungsbetrieb, denn der schulische Bereich wird von den Bundesländern selbst geregelt, während die Praxis vom Staat organisiert wird.